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Die Vier Hörertypen und ihre Podcast Favoriten

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(Schulz von Thun – Das Nachrichtenquadrat)

Hat dein Podcast alle Attribute des Nachrichtenquadrats?

Jeder Mensch hat eine Rednerpersönlichkeit mit eigenen Affinitäten und Merkmalen. Auf der anderen Seite gibt es unterschiedliche Zuhörer mit unterschiedlichen Zuhörerbiografien.

Achtung hier wirds intensive faktisch.
Ausgehend von den zwei Prinzipien Nähe-Distanz und Dauer-Wechsel oder ausgehend von den limbischen Instruktionen, den drei Motiv-und Emotionssystemen, dem Balance-, Dominanz- und Stimulanzsystem, lassen sich je nach Ausprägung vier Grundströmungen mit unterschiedlichen Werten, Denkstilen, Vorlieben und Merkmalen beschreiben:

  1. Logisch- oder Distanz-orientierter Typ:
    Dieser denkt kritisch, realistisch, analytisch, linear-logisch, ist ungeduldig und ergebnisorientiert.
    Lässt sich von klaren Definitionen, genauen Problemanalysen mit handfesten Ergebnissen, nüchternen Fakten und messbaren Belegen (Sta­tistiken, Studien, Marktforschungen), einer eindeutigen Zielsetzung mit kausaler Argumentation(wenn … dann oder wenn … dann nicht).

    Bevorzugt eine sachlich-kühle Stimmung und eine reduzierte Gestik und Mimik überzeugen.

  2. Gefühls- oder Nähe-orientierter Typ:
    Dieser denkt zwanglos und ist freundlich, erwartet Aus­tausch, Akzeptanz, Toleranz und Einfühlungsvermögen. Lässt sich von ethischen und menschlichen Aspekten, wenn sie den eigenen Werten entsprechen (Gefühlsargumente), persönlichen Erfahrungen (wichtiger als Theorie) und Geschichten und Beispielen zur Illustration überzeugen.

    Bevorzugt ein herzliches Miteinander und einen vertraulichen Kontakt, achtet sehr auf Emoti­onen in Stimme und Körpersprache.

  3. Strukturiert- oder Dauer-orientierter Typ:
    Dieser denkt systematisch, sorgfältig strukturiert und überprüft und bewertet Theorien. Lässt sich von Vollständigkeit, Überblick und Durchschaubarkeit, stringenter Gedankenführung, konkreten, praktischen Beispielen, aus denen sich eine Regel ableiten lässt, Referenzen, Garantien und verlässlichen Aussagen von Experten oder Autoritäten (Namedropping, Zitate) überzeugen.

    Bevorzugt eine konzentrierte und nüchterne Atmosphäre.

  4. Experimentell- oder Wechsel-orientierter Typ:
    Dieser denkt kreativ und systemisch-vernetzt, ist innovativ und risikofreudig. Lässt sich von aufregenden, zukunftsorientierten, visio­nären Ideen, ganzheitlichen, mutigen Konzepten ohne viele Details, hypothetischen Argumenten und visuellen Argumentationsstützen («Stellen Sie sich vor …») überzeugen.

    Bevorzugt eine fantasievolle, bildhafte Sprache (Metaphern, Analogien) und eine bunte Mischung aus Anregung, Abwechs­lung, Spontaneität, Unterhaltung.

Einen Zuhörertypen in Reinkultur gibt es nicht.
Die Übergänge sind fließend wie in einem Aquarell.

Wie kann das für Podcasts genutzt werden?

Mit dem Nachrichtenquadrat kannst du deinen Podcast filtern. Gleichzeitig ist es für die redaktionelle Planung nützlich, damit dein Podcast nicht zu eindimensional aufgebaut ist und nur ein oder zwei Typen aus dem Quadrat anspricht.

Jeder Mensch hat einen eigenen Geschmack und die eine Person steht auf herzhaft, die zweite auf süß, die dritte mag fast alles und die vierte mag mal süß, mal herzhaft.

Mach dir dieses Wissen zu nutzen und erschaffe für deinen Podcast ein Buffet an Episoden, um die verschiedenen Geschmäcker der Hörer zu treffen und so deine Reichweite auszubauen. Es gibt diverse Podcast Formate welche genutzt werden können und innerhalb dieser Formate kann das Thema und der Inhalt variieren.
Der Clou ist, die Inhalte als Sprecher so zu erzählen, dass möglichst alle Typen angesprochen werden. 


Ein Beispiel:

Eine Interview-Episode über ein Wissenschaftsthema, rein faktenbasiert und nüchtern gesprochen, wird es Typ 1. ansprechen. Werden in dem Interview Fakten und Details auf das Nötigste reduziert und nicht bis ins kleinste analysiert. Kommen praktische Beispiele dazu bzw. Wird ein Nutzen aufgeführt, was das ganze für einen Mehrwert haben soll, dann spricht das Typ 1. und 3. angesprochen.
Ist dieses Interview dazu mit Humor, Charm und Empathie gefüllt, werden Typ 1., 2. und 3. angesprochen. Hier ist aber das Thema der Schlüssel, ob der Gefühlstyp überhaupt Interesse an dem Interview hat. (Psychologie – interessant | Quantenphysik – uninteressant)

Hat das Interview dann noch zukunftsorientierte Inhalte, visionäre Ideen, eine fantasievolle, bildhafte Sprache und Aspekte/chat, wie Anregung und Abwechs­lung, dann werden alle vier Typen angesprochen.

Lass in Zukunft diese vier Attribute in deine Episodenplanung einfließen, um so alle Vier Hörertypen anzusprechen und sie für das Thema der Episode zu begeistern.

Einen deep Dive in das Thema kannst du hier machen und hier gibt es Beispiele für den täglichen Nutzen.