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Für mehr Inklusion im Podcasting.

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6 Tipps für mehr Inklusion und mehr Miteinander

Podcasting wird immer beliebter, was die Zugänglichkeit von Podcasts noch wichtiger macht.

Aufgrund der niedrigen Eintrittsbarriere, des minimalen Bedarfs an Ausrüstung und stetig wachsender Interesse an Podcasts ist es kein Wunder, dass sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen damit begonnen haben, ihre eigenen Podcasts zu produzieren. Besonders Unternehmen haben Podcasting für sich entdeckt um durch die Stimme des Unternehmens mehr Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Markentreue bei den Zuhörern aufzubauen.

Allerdings ist Podcasting in seiner einfachsten Form nach ungefähren Schätzungen für mehr als 300.000 Menschen in Deutschland,  1.010.000  Menschen in Österreich, die taub oder hochgradig schwerhörig sind, ausgrenzend. Audio-Inhalte in Reinform können diese Menschen kaum oder garnicht konsumieren. Das Problem wird für diejenigen die Schwerhörig sind sogar noch verschärft, wenn die Audioqualität schlecht ist oder wenn Hosts murmeln oder durcheinander gesprochen wird.

Hier sind sechs einfache und gleichzeitig effektive Wege, zu mehr Inklusion im Podcasting.

1. Stelle sicher, dass deine Website barrierefreiheit gewährleistet
Die eigene Website ist einer der besten Orte, um für den  Podcast zu werben – sei es durch Calls-to-Action’s in einem Blog-Post oder ein Callout im Webseiten Menü. Website-Besucher können aber nicht auf den Podcast zugreifen, wenn es Probleme mit der Barrierefreiheit gibt.

Schritte um die Website Barrierefrei zu gestalten:

  • Formulare zugänglich machen.
    Wenn du eine E-Mail-Liste erstellst, um Abonnenten über neue Folgen zu informieren, müssen Anmeldeformulare beschriftet sein, damit sogenannte „Screenreader“ diese lesen können und die einzelnen Felder müssen mit einer Tastatur navigierbar sein.
  • Organisieren von Inhalten mit Kopfzeilen
    Screenreader verlassen sich auf Kopfzeilen, um eine Seite besser verstehen und darin navigieren zu können. Wenn du deinen Podcast z.B. in einem Blogbeitrag bewirbst, machen Kopfzeilen das Auffinden und den Zugriff auf die Audioinhalte viel einfacher.

  • Verwendung von Link-Textbeschreibungen
    Eine weitere Unterstützung für diejenigen die Screenreader verwenden, ist die Link-Textbeschreibung. Dadurch wird die Möglichkeit einer Handlungsaufforderung aka Call-to-Action dargestellt. Spezifische Formulierungen und klare Aufforderungen wie „Jetzt bei Apple Podcasts reinhören“ schaffen einen Leitfaden zu den Episoden.

2. Veröffentliche den Podcast mit einem barrierefreien Mediaplayer
Zugängliche Player unterstützen diejenigen, die möglicherweise Schwierigkeiten bei der Navigation durch die normale Media Player-Steuerung haben.
Es gibt auch entsprechende Mediaplayer um den Podcast komplett barrierefrei zur verfügung zu stellen, damit alle in den Genuss deiner Episoden kommen können.

3. Füge ein Transkript bei
Transkripte sind lesbare, textbasierte Versionen der Podcast Episoden. Dadurch können Menschen die taub oder hochgradig schwerhörig sind, an den Inhalte der Episoden teilhaben. Die Transkripte können auf der Website, in den Shownotes oder in den Blogbeiträgen eingefügt werden.

Um den Inhalt der Episoden automatisch zu transkribieren, die Anschließend nur Lektoriert werden müssen, gibt es mittlerweile diverse Anbieter und Tools. Happyscribe und Descript sind mit einer Genauigkeit von fast 90% die besten Anbieter.

Diese textbasierten Versionen der Episoden bieten auch SEO-Vorteile und steigern die Auffindbarkeit eines Podcasts in Suchmaschinen wie Google, Bing oder Duckduckgo.

4. Biete alternative Methoden zum Konsumieren der Podcast-Inhalten an
Die Schönheit von Podcast-Inhalten liegt darin, wie einfach sie mehrfach als Marketingmaterial für die verschiedensten Kanäle wiederverwendet werden können.

Neben der reinen Audioaufnahme kannst du auch ein Video aufzeichnen und auf YouTube als Videodcast veröffentlichen. Zusätzlich kannst du daraus Reels & Shortvideos mit Highlights oder den Kerninhalten erstellen die du auf deinen Social-Media-Kanälen veröffentlichen kannst. Mit Interviews funktioniert der ganze Prozess ebenfalls wunderbar.

Unabhängig davon, welches Art von Video du aufnimmst und für Social Media Beiträge nutzen willst, denk daran,  immer einen Untertitel in die Podcast-Videos einzufügen.

Neben den Gehörlosen oder Schwerhörigen sind Untertitel ein essentieller Bestandteil von Social Media Videos geworden.
  • Untertitel helfen beim Verständnis von Dialogen, die sehr schnell gesprochen werden, mit Akzenten, Gemurmel oder Hintergrundgeräuschen.
  • Untertitel helfen, die Konzentration und das Engagement aufrechtzuerhalten , was den Zuschauern mit Lernschwierigkeiten, Aufmerksamkeitsstörungen oder Autismus ein besseres Erlebnis bieten kann.
  • Mit Untertiteln können Zuschauer Videos in geräuschempfindlichen Umgebungen wie Büros, in der Bahn oder Bibliotheken ansehen.
  • Viele Zuschauer haben ihr Telefon immer gemutet und schauen Videos grundsätzlich ohne Ton.

Zusätzlich können die Transkripte in Blogbeiträge umgewandelt und Zitate, aus den Aufnahmen, für benutzerdefinierte Grafiken in Social-Media-Posts verwendet werden. Podcasts sind also eine wahre Goldgrube für Content Recycling um die Inhalte in anderen Social Media Formaten wiederzuverwenden. Diese Möglichkeiten, Podcast-Inhalte für mehrere Zwecke – und über mehrere Kanäle – zu nutzen ist anfangs erwähnte Schönheit von Podcast-Inhalten.

5. Gewährleiste eine kristallklare Audioaufnahmequalität

Eine schlechte Audioqualität schreckt sofort ab und lässt die Hörer schnell wieder abschalten. Hintergrundrauschen, Raumhall wie in einer Lagerhalle oder schwankende Lautstärken zwischen den Teilnehmern führt schnell zum Absprung und weniger Hörerzahlen. (Mehr dazu in diesem Beitrag)

Du benötigen kein teures, professionelles und schalldichtes Studio, um qualitative gute Episoden aufzunehmen. Ein paar einfache Tipps zur Optimierung der Audioqualität sind:

  • Verwende ein qualitativ gutes Mikrofon. Die Investition startet bei ca. 100€ für z.B. ein Elgato Wave:1 (Zur passenden Wahl berate ich auch gerne)
  • Popfilter für das Mikrofonen, um Audiospitzen abzuschwächen sind ebenfalls ein Must Have
  • Normalisiere die Aufnahme in der Nachbearbeitung. Ich normalisiere die Aufnahmen fast immer auf einen Wert von -3db.
  • Stelle sicher, dass die LUFS die Ziellautstärke von -16 LUFS nicht überschreiten und nicht unter -20 LUFS geht wodurch die Hörbarkeit der Aufnahmen auf Mobilgeräten verbessert wird. Der Dynamikbereich sollte die Grenze von –1,0 dB TP (TP steht für True Peak) nicht überschreiten.
  • Stell sicher, dass Gäste, die ersten beiden Punkte gewährleisten um eine optimale Aufnahmequalität für die Zuhörer zu erreichen.

6. Nutze barrierefreies Marketing
Es ist wichtig, dass alle Marketingmaßnahmen für einen barrierefreien Podcast auch barrierefrei sind. Das bedeutet, dass Werbebilder mit dem richtigen Farbkontrast gestaltet und Alt-Text enthalten sollten, wenn sie veröffentlicht werden. Farbkontrast-Tools wie der Farbkontrastprüfer von Aspose verwenden, um festzustellen, ob das Bild den Web Content Accessibility Guidelines(WCAG) entspricht.


Wir alle haben das Grundrecht mitzumachen.
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ür mehr Miteinander.